Rueckenwind

Jetzt bin ich also in Paraguay...
Und heute ist bei euch Fruehlingsanfang, hier herbstanfang und meine Reise wird heute 4 Monate alt.
Aber alles der Reihe nach.
Als ich dann endlich nach zwei Naechten hintereinander im Bus bei den Iguazúfaellen angekommen bin, haben die mich fuer alle Strapazen entschaedigt!
Die sind einfach soooo schoen!!!
Sie liegen in einem Nationalpark, also umgeben von Regenwald, an der Dreilaendergrenze zwischen Brasilien und Argentinien, Paraguay ist auch gleich um die die Ecke, grenzt aber nicht an die Faelle direkt an.
Und ueberall bunte Schmetterlinge, Tiere, die ich noch nie gesehen hab usw.
Ja, war sehr sehr schoen...
Der Landschaftswechsel war echt der Hammer, von wunderschoener Andenlandschaft in Humahuca ab in den Regenwald mit seinem tropischen Klima, wo ich eigentlich den ganzen Tag am schwitzen war.
Von den Iguazúfaellen bin ich dann nach Brasilien, aber eigentlich auch nur, weil es keinen Bus mehr direkt nach Paraguay gab, und hab da eine Nacht Zwischenstation gemacht.
Am naechsten tag gings dann weiter nach Paraguay, zu Fuss, weil die Grenze auf der Karte so nah aussah. Haha. Nach einem ziemlich anstrengenden und chaotischen Grenzuebergang (Ernie laesst gruessen) bin ich dann in der einfach nur schrecklichen Ciudad del Este abgekommen, ohne den noetigen Immigrationszettel zu kriegen, obwohl ich extra noch danach gefragt hab. Also dasselbe wie in Chile, muss ihn mir irgendwie in Asuncion, der Hauptstadt, besorgen. Hoffentlich funktioniert das hier so problemslos wie in Chile.
Beschissen wird man hier wohl staendig, haben mich die Leute schon vorgewarnt (oder, wie einer in Brasilien gesagt hat : in Paraguay sind alle verrueckt)
Naja, es ist mittlerweile das aermste Land Suedamerikas. Und ich glaub das einzige Land in Suedamerika, wo die Sprache der Ureinwohner (Guaraní) auch Amtssprache ist, und die Leute hier sprechen beides gleichermaßen. Hoert sich echt sehr lustig an die Sprache!
Der extrem schlechte erste Eindruck von Paraguay, also die Ciudad del Este (einfach nur unfreundlich und abstossend, dient eigentlich nur dem Kommerz wegen der Grenznaehe) wurde von allem, was ich sonst bisher gesehen hab, mehr als wieder wettgemacht. Auch wenn es eigentlich noch nicht so viel war.
Momentan bin ich in einem Dorf, bei dem es Ruinen von den Jesuiten gibt, die hier mal waren.
Wohne hier in einer Pension von einem Berliner, trinke mit ihm Bier und geniess die Ruhe und die Natur.
Gestern hab ich mir ein kleines, leichtes Zelt gekauft, und jetzt campe ich im Garten des Hotels, kann den kleinen Pool und alles benutzen und zahl noch nicht mal die Haelfte.
Speziell fuer Paraguay ist ein Zelt wirklich superpraktisch, weil es wenige billige Unterkuenfte gibt, dafuer umso mehr Natur und Campingplaetze.
Ach uebrigens, ich hab mir extra ne uhr gekauft, um meinen ernie mal wieder unter kontrolle zu kriegen, und siehe da: Sie laeuft rueckwaerts! Es soll wohl einfach nicht sein, ich werd wohl weiter Plan- und uhrlos durch die Gegend tingeln...