Rueckenwind

So, das Leben hat mich wieder...
Meine Floehe und den regen habe ich in Pucón gelassen und meine Mandelentzuendung bin ich auch wieder losgeworden...
Von Pucón sind Hannes und ich nach San Fernando kurz vor Santiago getrampt, wo wir bei dem Mann, der uns mitgenommen hat, uebernachten durften.
Am naechsten Tag sind wir mit dem Bus nach Santiago gefahren, und von dort aus mit dem Bus weiter nach Valparaíso.
Da Valparaíso 290 000 Einwohner hat und an Sylvester 1-2 Millionen in die Stadt stroemen, konnten wir es noch Glueck nennen, dass wir in einem Hostel fuer umgerechnet 6 Euro auf dem Boden schlafen durften.
Leider wurden wir morgens, von der Party am abend noch etwas verwirrt, von einem Wasserstrahl, der aus der Wand kam und seinen Weg auf uns gefunden hat, geweckt.
Um Sylvester herum ist Valparaíso echt hammerteuer, aber es lohnt sich!
Die Party faengt nach Weihnachten an und hoert nach Sylvester auf und wirklich die ganze Stadt ist eine einzige Party.
Einfach nur auf der Strasse, wo Trommler sind, tanzende Leute, Stimmung, Rausch...
Also, wenn jemand von euch jemals die Gelegenheit hat, Sylvester hier zu verbringen, dann tut es!
Bringt genug Geld mit und kommt nach Weihnachten.
Ich hab weder das eine noch das andere gemacht, und es war schon sowas von hammergeil.
Ich kann mich zwar nicht mehr an alles in der Sylvesternacht erinnern, aber ich weiss, dass es eine der besten Partys meines Lebens war.
Die ganze Nacht tanzen, durch die Strassen treiben, Leute kennenlernen, staunen...
Um sechs Uhr morgens oder so hat die Polizei versucht, die Strassen zu raeumen, und zwar mit Wasserwerfern, denen irgendein Traenengaszeug beigemischt war, und um elf Uhr morgens, nachdem wir noch am Strand waren, bin ich ins Bett gesunken...
Und Valparaíso ist definitiv die schoenste, bunteste, abwechslungsreichste und interessanteste Stadt in der ich bisher war, mit vielen Alternativen und alles ist krumm und schief. Man hat den Eindruck, dass alle Farben der Welt sich zu einem Meer von Haeusern und Menschen vermischt haben. Valparaíso ist um eine grosse Bucht herum gebaut, auf die umliegenden grossen Huegel, deswegen ist die Stadt auch so steil und verwinkelt, wie ein riesiger Irrgarten. Und man braucht hier wirklich Kondition...
Und die Haeuser sind alle so bunt und ueberall Grafittis und Bilder an den Waenden, Mosaikverzierte Treppen und und und...
Ich koennte tagelang nur in der Stadt herumlaufen und staunen und den schoenen Blick ueber die Huegel der Stadt und das Meer geniessen.
Ja, und manchmal laeuft alles so, wie es laufen soll, und deswegen kann ich hier in dem Hostel arbeiten und dafuer umsonst wohnen und bei den beiden Rastabesitzern mitessen. Und wenn ich Leute anwerb krieg ich sogar noch ein bisschen Geld. (Hannes und ich sind momentan die einzigen Gaeste -> eigenes Zimmer, eigenes Bett, welch Luxus!!! ).
Deswegen werd ich wohl erstmal eine Weile hierbleiben.

Ein paar Fotos gibts bei den Kommentaren, wegen der Ladegeschwindigkeit...